Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) zeichnet jährlich Berufsschulen und Auszubildende für erfolgreiche Präventionsarbeit in den Bereichen Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz aus. Die Abschlussveranstaltung des 47. bundesweiten Wettbewerbs unter dem Motto „Jugend will sich er-leben“ fand für den Bereich Bayern diesmal in den Räumen der Berufsschule Lichtenfels statt.
Über 6600 Berufsschüler aus 28 Schulen hatten sich am Wettbewerb beteiligt, außerdem wurden 54 Kreativbeiträge eingereicht. Wolfgang Anwander, Landesbeiratsvorsitzender, wandte sich an die jungen Leute und erklärte den Beweggrund für den Wettbewerb: "Wir möchten Sie als Berufsanfänger schon zu Beginn Ihres Berufslebens mit den Risiken der Arbeitswelt vertraut machen und Sie zu einem sicherheits- und gesundheitsbewusstem Verhalten motivieren." Das Thema in diesem Schuljahr sei die Fehlerkultur entsprechend dem Slogan „Richtig falsch machen - Fehler helfen lernen“. Jeder Fall, der bei seiner Versicherung mit einer Unfallakte dokumentiert werde, habe mit menschlichem Leid zu tun. Dabei sei fast nie ein Unfall dabei, der nicht verhinderbar gewesen wäre. Gründe seien Ablenkung (überwiegend durch die Nutzung von Smartphones beim Autofahren oder sonstigen Tätigkeiten), Leichtsinn, Unkonzentriertheit, fehlende Motivation, private Sorgen oder Selbstüberschätzung.
OStD Hans-Jürgen Lichy sagte, menschliche Fehler seien in der Gesellschaft, in der Schule sowie im Betrieb immer noch sehr negativ besetzt. Wer einen Fehler mache, werde gemaßregelt, bestraft oder schlecht bewertet. Das Lernen aus Erfahrung erfordere aber einen positiven Umgang mit Fehlern, eine echte Fehlerkultur. Dies sei in der Berufsausbildung besonders wichtig.
Matthias Swoboda vom Geschäftsbereich Service der DGUV ging auch auf die Fehlerkultur ein. Es sei einfach, wenn ein Fehler passiert ist, zu sagen: "Du bist schuld." Schwieriger sei es, dies demjenigen, dem der Fehler passiert ist, auf weniger drastische Weise beizubringen. Vor allem müsse man darauf bedacht sein, aus Fehlern zu lernen, um sie nicht zu wiederholen.
Bei der anschließenden Preisverleihung konnte die Berufsschule Lichtenfels einige Preise gewinnen:
Zunächst erhielt die Berufsschule Lichtenfels den 2. Schulpreis aufgrund der hohen Teilnehmerzahl an einem Quiz zum Thema Fehlerkultur.
Die Berufsschule zeigte sich aber vor allem im Kreativwettbewerb sehr erfolgreich. Von 13 zu gewinnenden Preisen erreichten die Klassen aus den unterschiedlichen Bereichen zehn. Themen des Kreativwettbewerbs waren zum einen: „Fehler und Fehlerumgang im Ausbildungsbetrieb“ (Thema 1) und „Erarbeitung eines Meldesystems für kleine Fehler und Beinahe-Unfälle in Unternehmen“ (Thema 2).
Zusammen mit ihren Deutschlehrerinnen StRin Christina Allin und StRin Kathrin Hetzel wurden die unterschiedlichen Ideen vorab im Deutschunterricht entworfen und gestaltet. Dabei entstanden ganz unterschiedliche Beiträge in Form von Videos, Plakaten, Liedern, Poetry Slam oder Brettspielen. Ein Gewinnerlied und zwei Poetry Slams konnten bei der Preisverleihung live angehört werden. Der Lehrerchor der Berufsschule Lichtenfels umrahmte dabei die Preisverleihung musikalisch.
Insgesamt durfte sich die Berufsschule Lichtenfels über drei erste, drei zweite, zwei dritte und einen vierten Platz im Kreativwettbewerb freuen.
Die Gewinner der Berufsschule Lichtenfels einzeln aufgelistet:
Kreativ-Preise (Thema 1):
1. Preise (750,00 €): Klasse XTP 12A „Nice Job“, Klasse WBK 11A „Fantastic Two“, Klasse XTP 12B „Good Mistakes“
2. Preise (500,00 €): Klasse XTP 12A „V&L“, Klasse WBK 11A „Gruppe 1“, Klasse WKE 10A „In Team Productions“
3. Preise (300,00 €): Klasse WBK 12A „Funky Banks“, Klasse WKE 10B „Team All-in“
4. Preis (200,00 €): XTG 10B „Die Astronauten“
Kreativ-Preise (Kategorie 2):
400,00 €: Klasse XTG 10B „Krümmelgang“
Kathrin Hetzel, StRin
