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Betriebspraktikum in Limassol (Zypern)

In diesem Schuljahr hatte ich die Möglichkeit, ein durch Erasmus+ unterstütztes zweiwöchiges Betriebspraktikum bei der Firma Pavlos Zenonos & Sons Ltd. in Limassol auf Zypern durchzuführen.

Die Firma Pavlos Zenonos & Sons Ltd. fertigt maßgeschneiderte Schalungs- und Gerüstsysteme und ist in einem neu errichteten Firmengebäude mit einem im Aufbau befindlichen Showroom sowie Büros im Hinterland Limassols ansässig.

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Der Besitzer Pavlos (Nachnamen werden nicht benutzt) erklärte mir seine Firmengruppe, die Unternehmensstruktur im Familienunternehmen und die zukünftigen Investitionen in eine moderne Fertigung mit Automatisierung.

Im firmeneigenen Showroom konnte ich mir einen detaillierten Überblick über die firmeneigenen Produkte und deren Verwendung verschaffen.

Alle in der Produktion benötigten Folgeverbundwerkzeuge, Vorrichtungen und teilweise auch Optimierungen an den eingesetzten Fertigungsautomaten sind Eigenentwicklungen der 1974 gegründeten Firma.   

 

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„Wenn du nichts aus dem Ausland bekommst, musst du alles selber machen“, so Pavlos. Er handelte zuerst mit Stahl und erkannte das Geschäftspotential mit Gerüstelementen. Durch eigene Aluprofile und Systemelemente besitzt er nach seinen Angaben nun 80 % Marktanteil auf Zypern. Sein Bestreben ist es, in den kommenden zehn Jahren auf dem europäischen Markt zu expandieren. Derzeit existiert bereits eine Kooperation mit Norditalien.

Während meines Praktikums konnte ich viele Eindrücke von den Lebenswegen der Arbeiter aus Rumänien, Ungarn, Indien, Sri Lanka, Griechenland und Zypern sammeln. Dabei ist eine gemeinsame Sprachbasis, nämlich Englisch, elementar. 

Die Arbeitsbedingungen des nach ISO 9001 durch TÜV CY zertifizierten Betriebes sind mit denen in Deutschland nicht vergleichbar. Bei 28 °C ist das Schweißen in der Werkshalle noch erträglich. Kaum vorstellbar hingegen ist das Arbeiten bei 45 °C im Hochsommer in Limassol... 

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Meine Ansprechpersonen in der Fertigung waren Giannis und seine beiden Söhne Loukas und Stelios, die als Konstrukteure und Programmierer im Fertigungsbereich arbeiten.

So konnte ich Einblicke in die Konstruktion mit SolidWorks, die Ersatzteilherstellung von Schneidstempeln und -buchsen von einem Folgeverbundwerkzeug oder einer Schweißvorrichtung für eine Wendeltreppe gewinnen. Die Montage eines Folgeschneidwerkzeuges war unter den vorhandenen Arbeitsbedingungen (z. B. Fass als Werkbank, keine Zeichnungen, keine geordneten Werkzeuge) eine Herausforderung für den einzigen angelernten Werkzeugmechaniker mit 35 Jahren Berufserfahrung.

 

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Einblicke erhielt ich auch in die neuanzuschaffende automatisierte Fertigungsstraße für Baustahlmatten. Diese werden momentan noch von Hand mit 150 Schweißpunkten aus Baustahlstäben gefertigt, was bei einem Arbeitslohn von etwa 1.500,00 € pro Monat und 40 Std. pro Woche momentan noch wirtschaftlich ist. Bei erhöhter Produktion ist jedoch eine automatisierte Fertigungsstraße unumgänglich.

Es ist geplant, dass die neue Halle inklusive Fertigungsstraße Ende des Jahres 2022 bezugsfertig und die dringend benötigten neuen Anlagen und Maschinen einsatzbereit sind.

Fazit: Es war sehr gewinnbringend in einem fremden Land ein Betriebspraktikum zu absolvieren. Die Gastfreundlichkeit war überwältigend und so bin ich als „der Fremde aus Deutschland“ gekommen und wurde als „Freund“ herzlich verabschiedet mit der 

Frage: „Wann kommst du wieder?“ 

OStR Klaus Heimstätt

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