Nachdem ich einige Tage in den Herbstferien in Madrid verbrachte, um von dort aus die kulturellen Höhepunkte Ávila, Segovia und Toledo zu besichtigen, flog ich an Allerheiligen nach Palma weiter. Hier hatte ich die Gelegenheit zu einem Job Shadowing in einer Sprachschule, in der ich bereits im Februar einen Sprachkurs absolvieren konnte.
Die Insel Mallorca, die bei allen Deutschen als Ferieninsel bestens bekannt ist, hat viel mehr zu bieten als Ballermann und Playa. Bei einem Ausflug in das wunderschöne Tramuntana Gebirge fuhr ich mit einer uralten hölzernen Straßenbahn von Soller aus zum Hafen, wo es mit dem Boot entlang der Felsen nach Sa Calobra weiter ging. Die herrliche Bucht dort entschädigte mich schnell für die stürmische Überfahrt. Aber auch Palma selber hat viele interessante Stätten, allen voran die Kathedrale und den Königspalast, zu bieten.
In der Sprachschule ELE USAL arbeiten derzeit 9 Lehrkräfte mit insgesamt 75 Schülerinnen und Schülern unterschiedlicher Altersklassen und Herkunftsländer. Ich durfte in drei verschiedenen Klassen mit den Sprachniveaus A0 bis A2 hospitieren und konnte mir ein Bild davon machen, wie schwierig es für eine Lehrkraft ist, ohne eine gemeinsame Sprache die Teilnehmer mit der Fremdsprache vertraut zu machen. Gerade in der heutigen Zeit, die gekennzeichnet ist durch Digitalisierung und Globalisierung, erachte ich Sprachkenntnisse als elementar, da sie den Grundstein für Integration und Sozialisierung darstellen.
Mein Wunsch wäre es, dass mögliche viele junge Menschen die Gelegenheit erhalten, mit einem Austauschprogramm durch Erasmus + sowohl ihre kulturellen als auch sprachlichen Fähigkeiten erweitern und vertiefen können. Ich habe dadurch die spanische Sprache sprechen und lieben gelernt.
Am Ende sind es aber nicht nur die kulturellen Höhepunkte einer Stadt oder Region, die mich tief in der Seele berührt haben, sondern die kleinen alltäglichen Dinge. Ein Lächeln, ein nettes Gespräch, eine Hilfestellung, wenn ich nicht mehr weiter wusste, ein freundlicher Taxifahrer und vieles mehr. Ich durfte dank Erasmus + viele verschiedene Städte in Spanien besuchen, um meine Kenntnisse zu festigen. Dafür bin ich unendlich dankbar. Dass ich einer spanischsprachigen Stadtführung mühelos folgen kann, ist eines der Dinge, die mich stolz und froh machen. Dieses Gefühl wünsche ich allen jungen Sprachbeginnern und appelliere an sie, ihre Zeit effektiv zu nutzen. Natürlich gibt es heutzutage Apps, die einem die Kommunikation erleichtern, aber selber flüssig sprechen und mit einer Sprache umgehen zu können, ist und wird auch in Zukunft eine Herzensangelegenheit bleiben.
Claudia Engelbrecht-Saal, StDin